Assimilation (französisch assimilation ‚Angleichung‘) bedeutet in der Lernpsychologie das Zuordnen einer Wahrnehmung zu einem vorhandenen Wahrnehmungsschema, das bereits für ähnliche Wahrnehmungen verwendet wird. Dadurch wird eine Wahrnehmung verallgemeinert und als bekannt eingestuft.
Assimilation ist nach Jean Piaget (Entwicklungspsychologie) eine von zwei Arten der kognitiven Anpassung und dient der Herstellung eines Gleichgewichtszustandes (Äquilibration). Das ergänzende Gegenteil von Assimilation ist die Akkommodation, die Anpassung der inneren Welt (représentation du monde)[1] durch Schaffen eines neuen Wahrnehmungsschemas (französisch accomodation ‚Anpassung‘).
Der ursprünglich aus der Biologie stammende Begriff der Äquilibration wurde von dem Entwicklungspsychologen Jean Piaget in die Psychologie übernommen und in der Bedeutung erweitert; bei Piaget ist die Äquilibration ein gerichteter Vorgang, der danach strebt, einen Gleichgewichtszustand zu erreichen. Das Lernen ist dabei einerseits der Reifung und andererseits der Äquilibration untergeordnet.
Akkommodation (französisch für „Anpassung“) bedeutet in der Lernpsychologie die Anpassung der inneren Welt durch Schaffen eines neuen Wahrnehmungsschemas. Wenn eine bestimmte Wahrnehmung nicht mehr in die bestehenden Schemata eingeordnet werden kann (Assimilation), modifiziert das Individuum bestehende Schemata oder schafft neue, passt also sein Inneres an die sich verändernde Außenwelt an.