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Intelligenz (Definition (nach Binet
Fähigkeit zu urteilen, zu verstehen…
Intelligenz
Definition
nach Binet
Fähigkeit zu urteilen, zu verstehen und schlussfolgernd zu denken
nach Wechsler
zusammengesetzte/ globale Fähigkeit, zweckmäßig & vernünftig zu handeln & wirkungsvolle Auseinandersetzung mit Umwelt
- Intelligenztests
- beinhaltet nicht
-- Problemwahrnehmung
-- Kreativität (divergentes Denken)
-- Lernfähigkeit
-- (Langzeit-)Gedächtnis und Wissen
Messung
Intelligenzquotient
- Ursprüngliche Definition nach William Stern
-- IQ = Intelligenzalter/Lebensalter * 100
-- Problem: nur bei Leistungssteigerung anwendbar
- Heutige Definition: Abweichungs-IQ nach Wechsler
-- erzielter Rohwert relativ zu normalverteilter Verteilung der Rohwerte in Altersgruppe
-- M: 100, SD: 15
Intelligenztests
- erfunden v. Alfred Binet & Theodore Simon
-- standardisiertes, normiertes Verfahren
-- Reliabilität, Validität, Objektivität
-- Normen für Altersstufen von 3-13 Jahren (Aufgaben, die von Mehrheit der Kinder gelöst werden können)
-- definieren Intelligenzalter (IA)
Wechsler-Intelligenztest
- v. westlicher Kultur geprägt
- Deutsche Fassung: Hamburg-Wechsler-Intelligenztest
Komponenten
- Verbalteil - kann man sich gut aneignen
- Handlungsteil - wenig trainierbar
- Gesamt-IQ = Verbal-IQ + Handlungs-IQ
Fluide und kristalline Intelligenz
- Fluide Intelligenz
-- kognitive Basisoperationen (+ Gedächtniskapazität)
-- "kulturfreie" Tests (vgl. Handlungsteil bei Wechsler)
- Kristalline Intelligenz
-- Wissen
-- "Kulturgebundene" Tests (vgl. Verbalteil bei Wechsler)
-
Intelligenzentwicklung
Kindes- und Jugendalter
Altersverlauf
- IQ per Definition konstant
- Berkeley Growth study
-- Längsschnittstudie 0-21 Jahre
-- negativ beschleunigte Wachstumskurve:
--- anfangs harter Kampf um Zuwachs
--- 6-10 Jahre: steigender Tren* (Gerade)
--- ab 18 Jahren: Stagnation
Stabilität und Prädiktion
- Absolute Stabilität
- Differentielle Stabilität (zu Altersgruppe)
- Vorhersagbarkeit verbessert sich im Laufe der Kindheit
-- ab 2-3 Jahren erste Vorhersagen möglich
-- mit 6 Jahren Intelligenz hoch korreliert mit der mit 8 Jahren
-- ab 11 Jahren fast perfekte Vorhersage möglich
- bei Säuglingen Maße der vis. Informationsverarbeitung bessere Prädiktoren als andere Tests
- trotz hoher Stabilit erhebliche Umwelteinflüsse
-- z.B. durch einschneidende Ereignisse (Tod, Erkrankung)
-- Defizite können schnell aufgeholt werden
Erwachsenenalter
Altersverläufe
- typischer Verlauf in Querschnittstudien:
-- kontinuierlicher Abfall ab frühem Erwachsenenalter
- typischer Verlauf in Längsschnittstudien:
-- Anstieg bis ca. 50 Jahre, danach Abfall ab höherem Erwachsenenalter
- Realität wahrscheinlich irgendwo dazwischen
-- mit ca. 25 Jahren Maximallevel
-- erst ab ca. 70 Jahren deutlicher Abfall
- Unterschiedliche Altersverläufe für verschiedene Fähigkeiten
-- Abfall in Verbalteil des Wechsler-Tests später & geringer als in Handlungsteil
-- Fluide Intelligenz sinkt ab frühem Erwachsenenalter, kristalline nicht
Intelligenzfaktoren/Primärfähigkeiten nach Thurstone
- V --- verbal meaning/ comprehension
-- Wortbeudeutung und Beziehung zw. Wörtern erfassen
- S --- Space/ spatial orientation
-- räumliches Sehen und Vorstellen
- R --- Reasoing/ inductive Reasoning
-- induktives Denken
- N --- Number
-- einfache Rechenaufgaben
- W --- Word fluency
-- flüssiger Umgang mit Wörtern; assoziative Wortverbindungen herstellen
- P --- perceptual speed
-- Gegenstände in Wahrnehmungsfeld finden, Details erkennen
- M --- Memory
-- unmittelbares und verzögertes Erinnern
Seattle Longitudinal Study (SLS)
- insg. deutlicher Leistungsabfall ab ca. 60 Jahren
- deutlichster Abfall in Wortflüssgkeit
- rel. früher Abfall in Rechenfähigkeit
- Anstieg für verbales Verständnis & räumliches Vorstellungsvermögen im mittleren Erwachsenenalter
- Generationseffekte: allg. Leistungsverbesserung über Kohorten hinweg
Individuelle Unterschiede
- rückführbar auf:
- intraindividuelle Altersverläufe
- biologische Ursachen (auch Krankheit)
- Umweltfaktoren
Trainingsmöglichkeiten
- Disuse-Hypothese: mangelnde kognitive Betätigung führt zu kognitiven Leistungseinbußen
- bei Training Leistungssteuerung im trainierten Bereich (naher Transfer möglich, aber kein weiter Transfer)
- langfristige, spezifische Effekte von Training
- Intelligenzentwicklung nicht reduzierbar auf irreversible biolog. Abbauprozesse; ist trainierbar & unterliegt eigenem Einfluss