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Sprachentwicklung (Verstehenvon Bedeutung (Weitere Charakteristika
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Sprachentwicklung
Verstehen
von Bedeutung
Weitere Charakteristika
- Linguistische Kreativität (Neologismen für bisher unbenannte Dinge; spiegelt Regelwissen wieder)
- Linguistische Analyse (notwendig zum Erlernen komplexer Wortbedeutungen)
- primärer Einsatz von Substantiven
- Schneller Erwerb von Verben
-- Nutzung des Satzrahmens
Constraints beim Erlernen von Wortbedeutungen
- Ganzheitsbeschränkung
- Taxonomische Beschränkung (neues Wort gilt auch für thematisch verwandte Objekte)
- Disjunktionsbeschränkung (jedes Objekt hat zunächst nur einen Namen; neues Wort bezieht sich auf unbenanntes Objekt)
3 Phasen lexikalischer Entwicklung
- ab 10 Monaten: früher Worterwerb
- ab 18 Monaten: Benennungsexplosion
- ab 30 Monaten: schnelles Wortlernen
Verstehen von Bedeutung
Erste Worte
- 10- 13 Monate
- soziale Worte, alltägliche Worte
- hohe kognitive Anforderungen
Abweichungen von Standardbedeutungen
- Generalisierung/ Ausweitung
- Beschränkung
- Überschneidung (spezif. Ausweitung + Beschränkung)
Form und Funktion als cue von Bedeutung
- Vielzahl von Mehrdeutigkeiten
Sprachexplosion
- ab 18 Monaten
- Induktionsproblem (Entscheiden, auf was sich neues Wort bezieht)
Grammatik
Frühes grammatikalisches Verständnis
- 16 Monate: Unterscheidung spezifischer Funktionen von Wörter in Sätzen
- ab ca. 2 Jahren: Zweiwortsätze; einfachste regelhafte Grammatik; telegraphischer Stil + formale Regularitäten
Spätere grammatikalische Entwicklung
- ca. 2,5 Jahre: Sätze mit mehreren Phrasen, Fragesätze
- ca. 4 Jahre: wesentliche Satzkonstruktion der Muttersprache (+ Vergangenheitsformen & Übergeneralisierung)
Stufen struktureller Reorganisation
- 5 Jahre: implizites Sprachwissen
(stark imitativ, erfolgreicher Sprachgebrauch + Kommunikation)
- 6 Jahre: system-internale Reorganisationsprozesse
(Fehler auf Verhaltensebene)
- 8 Jahre: explizites Sprachwissen
(bewusste Reflexion)
Erklärungen für grammatikalische Entwicklung
Outside-In Theorien
- Annahme genereller Lernmechanismen; keine angeborenen sprachspezifischen Voraussetzungen
- widerspricht Sonderstellung der Sprachentwicklung
- Sprache als Ergebnis kogn. Entw. (Piaget) oder aus soz.-kommunikativen Mustern (Bruner)
Inside-Out Theorien
- angeborenes Sprachwissen + sprachspezif. Fähigkeiten
- Universalgrammatik/ spezifischer Problembereich, für den Säuglinge mit sprachspezif. Fähigkeiten ausgestattet sind
Bootstrapping-Theorien
- interaktionistische Beeinflussung aller Prozesse
- erworbene Kompetenzen als Steigbügelhalter
- kein umfassender Anspruch
Phonologie
- Lautstruktur der Sprache
- Phoneme = bedeutungs-differenzierende Laute
-- essentiell für Sprache; Bedeutungsunterschiede zwischen Lautketten erlernen
Entwicklung
- Schreien: ab Geburt
- Gurren: ab 6.-8. Woche
- Lachen, einfache Artikulation: ab 3 Monaten
- Brabbeln: ab 6. Monaten
- geformte Sprache, erste Wörter: 10.-14. Monat
- 50 Wörter-Marke: ca. 18 Monate
- volle phonolog. Kompetenz: ab Schulalter
Aussprachefehler
- Wiederholung von Silben
- Auslassung unbetonter Silben
- Reduktion von Konsonantenclustern
- Vorwärts-rückwärts-gerichtete Assimilation
- Probleme bei "nicht-sichtbaren" Konsonanten
Rezeption
- frühe Unterscheidung von Phonemen
- bis 6 Monate sprachkulturunabhängig
- ab 4 Monaten Lippenlesen (intermodale Wahrnehmung)
Untypische Verläufe
- am häufigsten beeinträchtiger Bereich kognitiver Entwicklung
- oft mit anderen Beeinträchtigungen (Hören, Blindheit, neurolog. Störungen)
- viele Bezeichnungen + Untergruppen
Charakteristika
- keine neurolog./ emotionale/ sensorische Schädigung
- normaler non-verbaler IQ
- verlangsamter/ verspäteter Spracherwerb
- Asynchrone Entwicklung der Sprachkomponenten
Ursachen
- genetische/ somatische
- eingeschränkte auditive Informationsverarbeitung
Interventionen
- Aufforderung zu sprachl. Imitation
- Hinweis auch sprachl. Modell
- Aufforderung, Äußerungen zu vervollständigen
- Anbieten + Üben best. linguistischer Formen
- Erklären versch. Spracvarianten
- Umweltsit. herstellen, die Sprachgebrauch benötigen
Kommunikation
Mütterlicher Sprechstil
Ammensprache
- bis ca. 12 Monate
- überzogene Intonationskontur, hoher Tonfall, intuitive Vereinfachung, kindgemäß
Stützende Sprache
- gemeinsame Aufmerksamkeit; Routinen; Spracheinführung
in Dialog; Wortschatz
Lehrende Sprache
Modellsprache; Anregung/ Aufforderung; Grammatik; selbstständiger Korrekturprozess
3 Phasen der Kommunikation
Gesten - 8- 10 Monate; vorher schon passiv (Austausch, Imitation)
Sprachliche Äußerung - 16-18 Monate (Äußerung v. Intentionen)
Zunahme der Konversationseinheiten - ab 2 Jahren (mit 20 Monaten ca. 20 zusammenhängende Äußerungen)
Sonderfall?
- schnelle Aneignung, schneller Verlauf
- Bedürfnis zu Sprechen (reziprok)
- Biologische Grundlage
-- neuronale Sprachverarbeitung
-- "angeborene universelle Grammatik"
Sprache und Denken
Mögliche Kausalbeziehungen
- Sprachentwicklung > Denkentwicklung (Whorf)
- Denkentwicklung >Sprachentwicklung (Piaget)
- Interaktion (Wygotsky)
Sprache als Werkzeug des Denkens