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Akute Entzündungen des Pharynx (Infektiöse Mononukleose (("…
Akute Entzündungen des Pharynx
Akute Pharyngitis
tritt isoliert od als Begleitpharyngitis i.R. eines allgemeinen Erkältungsinfektes der OLW auf. Ursächlich liegt primär fast immer ein Virusinfekt (Influenzaviren, Parainfluenzaviren, HIV) vor. Sek. bakt. Superinfektion ist möglich
Befunde
:
Rötung der Rachenhinterwand.
häufig auch Rötung der Gaumentonsillen, jedoch
ohne
Stippchenbildung.
vermehrte Schleimabsonderung.
hochrote und erhabene Lymphfollikel an Rachenhinterwand, wie auch die lymphatischen Seitenstränge.
ev mässige Schwellung und Dolenz der regionären Kieferwinkellymphknoten beidseits.
Symptome
: Anfänglich Trockenheitsgefühl mit Kratzen und Brennen im Rachen. In der Folge zunehmende Hals- und Schluckschmerzen. Bei allgemeiner Virusinfektion reduzierter AZ und Fieber.
Therapie
: Primär rein symptomatisch: Lutschpastillen, Rachenspray + systemisch analgetisch und antiphlogistisch. Zusätzlich: viel trinken (z.B. warme Honigmilch) und Halswickel tragen. AB nur bei Vd. auf bakteriellen Superinfekt.
Angina tonsillaris
fieberhafte, bakterielle Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillae palatinae). Führende Erreger sind betahämolysierende
Streptokokken der Gruppe A
.
Symptome
:
Ausgeprägte beidseitige Hals- und Schluckschmerzen.
Schmerzen beim Schlucken ausstrahlend in die Ohren.
Vermehrter Speichelfluss.
Evtl. klossige Sprache.
In der Regel deutlich reduzierter und fieberhafter AZ
Befunde
:
Zu Beginn: starke Rötung (DD viral, schwierig)
Später: gelbliche
Stippchen
auf den Tonsillen (Angina follikularis), konfluieren zu grösseren Lakunen (Angina lacunaris)
Gaumenbögen gerötet, ödematös geschwollen
LK am Kieferwinkel bds deutl geschwollen und dolent
Therapie
: Systemische Antibiotikatherapie mit Penicillin über mind 7d. (Bei Allergie Makrolid od Clindamycin). Zusätzlich topisch: Rachenspray, Lutschpastillen, Analgesie.
Komplikationen
Peritonsillarabszess
Symptome: massive einseitige Halssz,
Trismus
, klossige Sprache.
Befunde: Vorderer Gaumenbogen und Tonsille gerötet, vorgewölbt. Uvula ist ödematös geschwollen, weicht zur Gegenseite ab.
Therapie d.W.: Probepunktion und ggf Abszessinzision in LA. Antibiotische Begleitbehandlung mit Breitbandantibiotikum, adäquate Schmerztherapie. (selten Tonsillektomie à chaud)
Gefahr: Durchbruch des Abszess in Parapharyngealraum und dann als Senkungsabszess zu eitriger Mediastinitis führen.
Endo-, Myo-, Perikarditis
Rheumatisches Fieber
Postinfektiöse Glomerulonephritis
Infektiöse Mononukleose
("Pfeiffersches Drüsenfieber") --> wichtigste Differentialdiagnose zur Angina tonsillaris. Es handelt sich um einen generalisierten Infekt mit dem
Epstein-Barr-Virus (EBV)
. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion ("kissing disease"). Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 9 Tage. Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene.
Symptome
Starke Müdigkeit und Appetitlosigkeit
massive beidseitige Hals- und Schluckschmerzen
behinderte Nasenatmung, Adenoiditis
generalisierte Lymphadenopathie
Kopf- und Gliederschmerzen
evtl. Hepato- und/oder Splenomegalie.
Befunde
:
reduzierter fieberhafter AZ mit klossiger Sprache
akut geschwollene Mandeln, vollst durch gräul. Fibrinbelag bedeckt
massive Schwellung und Dolenz der regionären Kieferwinkel LK bei zusätzl.
generalisierter
Lymphknotenschwellung!
ev Vergrösserung Milz oder Leber
Differenzial-BB: 90% monozytoide Lymphozyten
Diagnostik:
EBV-Serologie
Tonsillenabstrich mit Strepto-Schnelltest (zur Ausschluss DD Streptokokken-Angina)
Diff-Blutbild
Therapie:
grundsätzlich symptomatisch (adäquate Analgesie). AB nur bei eindeutigem Vd.a. bakt Superinfekt.
KEINE
Aminopenicilline --> führen zu pseudoallergischem Exanthem. Bei schwerem Krankheitsverlauf mit massiv hyperplast. Tonsillen und Atemnot ev Tonsillektomie à chaud.
Seltene Komplikationen
die Myokarditis,
die vermehrte Blutungsneigung,
die Meningitis und Encephalitis sowie
eine Nephritis.
Milzruptur --> deshalb
kein Sport während 3 Mo
Einseitige akute Tonsillitis
Angina Plaut-Vincent
Bei der Angina Plaut-Vincent (angina ulceromembranacea) ist differentialdiagnostisch immer an das Vorliegen eines Tonsillenkarzinoms zu denken.
B: betroffene Tonsille --> kraterförmigers, gräulich belegtes Geschwür. Schmerzhafte LK-Schwellung am Kieferwinkel.
S: Einseitige Schluckbeschwerden und Fötor ex ore
Infektiös (Borelia vincenti und Fusobacterium fusiforme)
Lues
Primärläsion im Bereich der Tonsillen: indolentes, derbes Infiltrat od Ulcus mit schmerzloser regionäre LK-Vergrösserung.
Diagnose mittels Lues-Serologie --> jedoch immer auch an HIV denken!!
Gonorrhoe
oropharyngeale Manifestation: Schwellung der Tonsillen und der regionären LK
Diagnose mittels Nachweis von Neisseria gonorrhoeae mittels Kultur
TB
Diphtherie
Wenn die Tonsillenbeläge sich über das Mandelgewebe hinaus auf den weichen Gaumen und in den Rachen ausbreiten, muss differentialdiagnostisch an eine Diphtherie gedacht werden!
Typische Befunde
:
pseudomembranöse, festhaftende, bei Entfernung blutende, grau-gelbe Beläge auf Tonsillen,
Beläge ev. übergreifend auf Gaumen und Pharynx und
süsslich-fader Mundgeruch.
Diagnose:
Klinisch und mit Abstrich
Th
: Penicillin G und Diphtherieantitoxin. Isolation des Patienten
Ursache:
Corynebakterium. Es gibt eine Impfung.