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Entzündungen Nase+Sinus (Akute Sinusitis (Entzündliche Erkrankung der…
Entzündungen Nase+Sinus
Nasenfurunkel
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Symptome: gerötete, schmerzhafte Schwellung im Bereih der Nasenspitze, des Nasengangs oder des Nasenstegs. Oberlippe kann geschwollen sein. Endonasale Schleimhaut nicht betroffen!
Komplikation: Manipulationen können zu einer Keimverschleppung über die Vena angularis und die Vena ophthalmica in den Sinus cavernosus führen. Hierdurch kann es zu unter Umständen letalen intrakraniellen Infektionen kommen.
Therapie:
- Antibiotische Therapie mit einem Staphylokokken-wirksamen Antibiotikum,
- evtl. vorsichtige lokale desinfizierende Massnahmen oder antibiotikahaltige Salbe,
- weiche Kost.
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Erysipel
Infektion der Haut - meist Eindringen der Erreger (Gruppe A Streptokokken, seltener Staphylokokken) nach Bagatellverletzung. Ausbreitung in Cutis und Subcutis.
Symptome:
- Hohes Fieber!!!
- Spannungsgefühl,
- Schwellung,
- scharf begrenzter Rötung,
- Überwärmung,
- gelegentlich Bläschenbildung
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Therapie: Penicillin parenteral, ev lokal desinfizierende Massnahmen.
Wichtige Differentialdiagnosen:
- Lupus erythematodes chronicus (Schmetterlingserythem, chronischer Verlauf, kein hochfieberhafter Beginn.)
- Allergische Kontaktdermatitis (ausgeprägte akute allergische Schwellung und Rötung auf z.B. Kosmetika.)
- Angioödem (meist mehr glasige Schwellung,
zusätzlich auch Augenlider und der Lippen.)
- Rosazea (kein Fieber,
eher plaquartig erhabene Rötung.)
- Herpes Zoster
Akute Rhino(sinus)itis
Hauptsymptome (2 von 4 müssen erfüllt sein):
- Kopfdruck/Gesichtsschmerz
- Rhinorrhoe (anterior oder posterior)
- Obstruierte Nasenatmung
- Hypo- oder Anosmie
Einteilung:
Virale Rhinosinusitis
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Erreger: Rhinoviren, Coronaviren, Influenza A, B.
dauert i.d.R. < 10d. Falls längerer Verlauf mit Verschlechterung --> bakterielle Superinfektion (Hämophilus influenza, Streprokokkus pneumoniae usw)
Therapie: Symptomatisch mit Salzwasser-Naseduschen, Inhalationen, abschwellenden Nasensprays. Keine Antibiotika (ausser bei Vd. a. bakt Superinfektion od Immunsuppression. Starken Sz od bei protrahiertem Verlauf.)
Rhinitis specifica
Tuberkulöser Primärkomplex resp Tröpfcheninfektion von Mykobacerium tuberculosis der Nasenschleimhaut.
Entzündung, Knötchenbildung (verkäsene Granulome), Ulcera, Nekrose usw.
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Medikamentöse Rhinitis
Antihypertensiva, Betablocker, Antikonzeptiva, Antideppressiva.
Chronische Rhinitis
chronisch-entzündliche Veränderungen der Nasenschleimhaut (>12 Wo). Kann hervorgerufen werden durch anatomische Veränderungen wie Septumdeviation od Nasenmuschelhyperplasie. Oder als Folge von chronischen Sinusitiden, gehäuften akuten Rhinitiden, Polypen.
Symptome: Behinderte Nasenatmung, schleimige Sekretion, gelegentlich Räusperzwang (wegen post nasal drip) und Heiserkeit.
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Allergische Rhinitis
Allergische Entzündung der Schleimhaut --> IgE-vermittelte Sofortreaktion des Immunsystems auf ein Allergen. Degranulation Mastzellen in Nasenschleimhaut --> Histaminfreisetzung --> Auslösung Sekretion Nasenschleimhaut, Schwellung, Niesreiz usw.
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Therapie:
- Allergenkarenz,
- topische Steroide,
- H1-Antihistaminika,
- spezifische Immuntherapie SCIT (subcutaneous immunotherapy)
Akute Sinusitis
Entzündliche Erkrankung der Nasennebenhöhlen --> kann entweder isoliert eine einzelne NNH oder aber alle NNH betreffen. Meist fortgeleitet aus einer Rhinitis. Am häufigsten sind die Siebbeinzellen betroffen, seltener die Stirnhöhlen od Kieferhöhlen.
Aetiologie: Viren (s. Rhinitis), aber auch Hämophilus Influentae und Streptokokkus pneumoniae.
Nicht auf jede akute Rhinitis folgt unweigerlich eine Rhinosinusitis bzw eine Sinusitis. Folgende Faktoren tragen zu Entstehung einer Sinusitis bei:
- anatomisch-funktionelle Besonderheiten (z. B. eine ausgeprägte Septumdeviation mit Einengung der ostiomeatalen Einheit -- Abfluss- & Belüftungsstörung),
- Immunstatus (Immunsuppression begünstigt die Entstehung einer Sinusitis),
- spezifische Virulenz des Erregers.
Symptome:
- Nasenobstruktion und -sekretion,
- Reduktion des Allgemeinzustandes, ev. Fieber,
- Kopfschmerzen,
- Schmerzen über der betroffenen NNH (typisch stärker bei Bücken), d.h.:
- Stirnhöhle: Schmerzen oberhalb Augenbraue + medialen Augenwinkels
- Keilbeinhöhle: eher unspezifischer dumpfer Druckschmerz im Kopf, im Scheitel bis in den Hinterkopf ausstrahlend,
- Siebbein: Schmerzen im Bereich der Nasenwurzel und des medialen Augenwinkels,
- Kieferhöhle: Schmerzen über der Kieferhöhle (neben Nase).
Diagnostik: Rhinoskopie (Eiterstrasse im mittleren Nasengang), Endoskopie (nach Abschwellung durchführen, --> Eiterstrasse), Röntgen (umstritten, wenn dann CT bei vermuteter Komplikation). Grundsätzlich ist akute Sinusitis jedoch klinische Diagnose.
Therapie:
primär konservativ mit:
- abschwellenden Massnahmen (Nasensprays),
- systemischen Antiphlogistika/Analgetika,
- unterstützenden Inhalationen (z.B. Salzwasser),
- ggf. Wärmebehandlung (Kopflichtbad).
In schweren Fällen (Fieber, reduzierter Allgemeinzustand) zusätzlich:
- Antibiotikum (gemäss vermutetem Keimspektrum: u.a. Aminopenicillin +/- Lactamaseinhibitor, Cephalosporin).
- Kieferhöhlenspülung (Punktion unter Lokalanästhetika bei akutem Empyem zur Entlastung, od wenn man Schleimhautbiopsie oder Bakteriologie will)
Sonderformen:
- Dentogene Sinusitis (nach Zahnextraktion, Zahnwurzelentzündung auftretend, typisch einseitig)
- Barosinusitis (nach Druckschwankungen - Flugi, Tauchen),
- Nosokomiale Rhinosinusitis (nach protrahierter nasaler Intubation)
Chronische Sinusitis
Entzündung der NNH, (>12 Wo), durch 2 oder mehr der folgenden Symptome gekennzeichnet:
- Nasenatmungsbehinderung,
- nasale Sekretion (vordere Rhinorrhoe oder postnasal drip --> macht Hustenzwang),
- Gesichtsschmerzen/Druckgefühl,
- Verminderung bzw. kompletter Riechverlust.
Zusätzlich können Polypen, Sekretstrassen auftreten und aber auch Veränderungen im CT sichtbar sein.
Pathogenese: Nach viralem Infekt kommt es zu Hyperämie und somit Schwellung der Schleimhaut und dadurch zu einer verminderten Belüftung. Circulus vitiosus: Minderbelüftung, Schleimhautschwellung, Infektion, persistierende Schleimhautschwellung usw.
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Therapie:
konservativ:
- topische Steroide,
- Spülungen der Nase mit Salzlösungen,
- ggf. kurzzeitig systemische Steroide (unter Umständen in Kombination mit Antibiotika).
Bei akuter Exazerbation:
- Abschwellende Nasentropfen (z.B Otrivin, Triofan),
- Antibiotische Therapie.
- Selten: Operation zur Wiederherstellung der Belüftung der NNH.
Sonderformen
Polyposis nasi : beidseitige ödematöse polypöse Schleimhauthyperplasie in Ethmoid und Kieferhöhle. Ursache nicht bekannt. Polypen sehen glasig aus. Topische Steroid-Therapie.
M. Widal Samter Trias:
- Polyposis nasi
- Asthma bronchiale
- Aspirinintoleranz.
Antrochoanalpolyp: einseitiger Polyp, der aus der Kieferhöhlekommend oft in Nasenhaupthöhle hineinragt. Kann bis zu Choanen reichen, sieht man wenn man in Mund schaut. Therapie operativ.
Granulomatose mit Polyangiitis (Wegener): oft mit blutiger Rhinorrhoe, Zerstörung des Weichteilgewebes und Knorpels mit Septumperforation und Sattelnase.