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Bildungstheorien Wolfgang Klafki (1927-2016) (Kategoriale Bildung…
Bildungstheorien
Wolfgang Klafki
(1927-2016)
allgemein
:
Bildung als selbsttätigender Prozess (nur sich selbst gegenüber verantwortlich)
Bildung = "Befähigung zu vernünftiger Selbstbestimmung" und "Subjektentwicklung im Medium objektiv-allgemeiner Inhaltlichkeit"
Bildung als Umgang mit Schlüsselproblemen
Bildungsziel
: Entfaltung der Persönlichkeit; Selbstbestimmung, Emanzipation, Mündigkeit
Voraussetzungen für Bildung
Individuum
:
Fähigkeit zur Selbstbestimmung
--> Selbstständige Gestaltung des eigenen Lebens mit eigenen Regeln und Verhaltensnormen
Mitbestimmungsfähigkeit
--> Aktive Teilnahme an der Gesellschaft, Kultur und Politik
Solidaritätsfähigkeit
--> Rücksichtnahme, Engagement und Anerkennung der Mitmenschen (auch Unterprivilegierte)
--> nur dann auch Mit- und Selbstbestimmung gegeben
-----> Allgemeinbildung!
(geschichtlich vermitteltes Bewusstsein von zentralen Problemen der Gegenwart und der Zukunft gewinnen; Einsicht in die Mitverantwortlichkeit; Bereitschaft an ihrer Bewältigung mitzuwirken)
Gesellschaft
:
Bildung für alle zugänglich --> Grundlage für freie Entfaltung der Persönlichkeit
Alle Menschen an allgemeingültiger Bildung teilhaben
--> um als gesellschaftliches Ganzes betrachtet zu werden
--> verschiedene Bereiche der Bildung müssen anerkannt werden
Kategoriale Bildung
Wissensinhalte
große Fülle quantitativer Abfrage
Bildungsinhalte
quantitative Abfrage nicht möglich
Aufgrund:
--> Verbindung von objektiven Wissensbeständen und subjektiver Verarbeiten
--> Bildungsprozess der auf Individualität, Eigensinn und Selbstbestimmung verweist
--> Individuum bildet sich durch Aufnahme und subjektiver Verarbeitung von Wissensinhalten heraus (auf individuelle Weise)
Bildungsinhalte schaffen eine Struktur im noch undifferenzierten Geist
schlummernde Kräfte werden von Klafki kritisiert
allenfalls werden Bildungsinhalte, die aufgenommen werden, als Kräfte betitelt
aber nicht alle Inhalte, nur diejenigen mit bestimmtem Wert
insofern, dass Individuum Inhalte selbständig erschließen kann
= Bildungsgehalt
Unterscheidung von Bildungsformen
Materiale Bildung
: Wissensinhalte und Aneignungsmaterial
Formale Bildung
: individuelle Formung der Persönlichkeit (Hervorbringung subjektiver Eigenschaften, Fähigkeiten und Kompetenzen)
keine Vernachlässigung/Überbetonung einer Dimension
Antiintellektulismus: Vernachlässigung von Wissensinhalten (Reformpäd.)
Funktionalisierung: Vernachlässigung der individuellen Persönlichkeit --> Stückelung des Subjekts (Fragmentierung), Mensch wird nicht mehr als Ganzes betrachtet
materiale und formale Bildung müssen miteinander verbunden werden
Ausgeglichenes Verhältnis --> nur dann kann Individuum sich selbst und Umwelt in wechselseitiger Beziehung erschließen
Didaktische Analyse
den Bildungsinhalt von Unterrichtssituationen ermitteln
Das Exemplarische
Beispielhaft Sachverhalte verstehen und diese dann auf ähnlich gelagerte Fälle übertragen
Höchstmögliche geistige Selbständigkeit
Selbständige Bewältigung konkreter Probleme
Das Fundamentale
Interesse für eine Sache entwickeln
Naturwissenschaft, Sprache, Geschichte, Philosophie...
Inhalte nur dann verstanden...
selbstständig erarbeitet werden
Lebensbezug besitzen --> unmittelbare Verbindung zu Erfahrung und reflexive Verarbeitung
unterschiedlicher Wert für Heranwachsende
kein Vorsetzen möglich --> aber exemplarisch Bildungsprozess in Gang setzen
Ergebnis
:
Exemplarisches und Fundamentalse in unmittelbarem Zusammenhang der Bildungstheorie
Das Kategoriale: Korrelation eines objektiv-materialen und subjektiv-formalen Moments
Vorgang kategorialer Bildung
durch exemplarisches Lernen objektiver Sachverhalte
kategoriale Einsicht in die Objektivität gewinnen
dabei individuelle Kompetenzen entwickeln --> befähigen zur Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten
Bildung als Vorgang wechselseitiger Anreichung von Bildungsstoff und Bildungssubjekt
Bildung immer ein "Ganzes" --> materielle und formale Bildung bedingen sich gegenseitig
Kritik an Kategorialer Bildung
in der Geisteswissenschaft verhaftet -> vernachlässigt gesellschaftstheoretische Fragen und verzichtet auf Reflexion unbewusster Strukturen
exemplarisches Lernen objektiver Sachverhalte lässt kategoriale Einsichten in diese Objektivität gewinnen und entwickelt dabei individuelle Kompetenzen, die wiederum zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Bildungsinhalten befähigt
didaktische Prinzipen:
exemplarisches Lernen und Lehren
methodenorientiertes Lernen
handlungsorientierter Unterricht
(praktisches tun und herstellen mit reflexiver Verarbeitung, Verallgemeinerung, Entwurf weiterführender Prinzipien)
kritisch-konstruktive Didaktik
Wiedererinnerung klassischer Bildungstheorien und deren Bedeutung für ein zeitgemäßes Allgemeinbildungskonzept
Befürchtet Abschied von Aufklärung
veränderte Gesellschaftskultur (Pluralisierung & Individualisierung)
neue wissenschaftstheoretische Debatten
Konzept der "reflexiven" Rationalität bedroht
entspringt der Vernunft des Menschen
ermöglicht instrumentell-technisches, administratives und politisch-strategisches Handeln
Leben in Würde und Selbstbestimmung führen
-----> deshalb neue Bildungstheorie die auf den Impuls der Aufklärung folgt
Voraussetzungen:
ideologiekritische Sicht auf politische, ökonomische, soziale Interessen einer Gesellschaft
Macht- und Herrschaftsverhältnisse wirken auf Subjekt und verhindern dessen Entwicklung zu einer mündigen Persönlichkeit
konstruktive Vorschläge erarbeiten
Einen Ort schaffen, an dem Schüler lernen können, die Auseinandersetzung mit der Welt und mit sich selbst, positiv zu bewältigen
Allgemeinbildung
Bildung für alle
(demokratisches Bürgerrecht und Selbstbestimmung)
Bildung im Medium des Allgemeinen
(geschichtlich vermitteltes Bewusstsein von zentralen Problemen)
Horizont universal
als Welthorizont (nicht national/eurozentrisch)
Bildung in allen Grunddimensionen
(kognitive Möglichkeiten, handwerklich-technische Produktivität, Sozialist, ästhetische Wahrnehmung, ethisch-politische Handlungsfähigkeit)