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Sozialisation in der Familie (Definition von Familie (Familie als soziale…
Sozialisation in der Familie
Definition von Familie
Familie als soziale Lebenswelt: Interaktionsprozess der Familienmitglieder, Einbringen von Biografie (frühere Auseinandersetzungen, Erfahrungen), personale und äußere Lebensbedingungen
ständig wandelnde und entwickelnde Einheit, die inneres Gleichgewicht halten muss
innere Veränderungen: Beziehungskrise
äußere Veränderungen: Wiedereintritt der Mutter ins Berufsleben
Baros 2001: wesentliche Konstellation sozialer Beziehungen, als eine "psychosoziale Organisation", als eine vielschichtige soziokulturelle Lebenswelt, die sich von anderen Lebenswelten durch gemeinsame Alltagspraxis, durch die für sie typische Realitätskonstruktion, durch typische Lebensformen und -Orientierungen unterscheidet
jedes Mitglied als Vermittler zwischen Familie und Umwelt --> durch inner- und außerfamilialer Interaktion
biologische Definition
: genetische Vererbung, Blutsverwandschaft
funktionale Definition
: Wirtschaftseinheit (räumlich, zeitlich)
psychologische Definition
: subjektives Erleben
Rolle des Individuums
: Praktizieren von Rollenanweisungen, aktive Auseinandersetzung mit inner- und außerfamiliären Umelt
'Familie' als Lebenswelt als (re-)produziertes Vermittlungselement zwischen Individuum und Gesellschaft
Eltern
als ...
Erzieher:
persönliche Fertigkeiten:
--> positives Selbstwertgefühl: unterstützen und helfen --> Selbstvertrauen
--> Kultivierung von Stärken: Talente/Potenziale wahrnehmen und fördern --> Selbstbewusstsein
Emotionale Fertigkeiten:
--> Kommunizieren: zuhören --> Verständigung
--> Problemlösen: zeitlassen --> Selbstverantwortlichkeit
soziale Fertigkeiten:
--> mit anderen auskommen: helfen bei Freunden --> Kooperation
moralische Fertigkeiten:
--> sich kümmern: kindliches Mitgefühl stärken --> Empathie
motivationale Fertigkeiten:
--> Ziele setzen: Ziele bestimmen, Schritt für Schritt --> Selbstmotivation
--> nicht aufgeben: Zeigen, wie Dinge beendet werden --> Beharrlichkeit
Arrangeure
:
Schaffen von Möglichkeiten
--> innerfamiliärer Kontext (Kinderzimmer, Spiele, "Ökologie der Sicherheit")
--> außerfamiliärer K.(neue Räume --> Vereine, Zoo, Museen; neue Kontakte)
Interaktionspartner:
Bindungserfahrungen: Gefühl von Sicherheit/Vertrauen, Basis für "alle" weiteren Beziehungen
wechselseitiger Einfluss
Sozialisationsprozess
lebenslanger Prozess: Säuglingsalter, frühe Kindheit (Familie, Kindertagesstätte), Kindheit (Schule, Medien), Jugend (Schule, Peer-Group, Medien), Erwachsenenalter (Berufsleben), Pensionierung
Primäre Sozialisation (bis zum 5. LJ):
Entwicklung spezifischer menschlicher Fähigkeiten (planvolles Handeln, Sprachfähigkeit, Selbst- und Gruppenbewusstsein)
Sozialisationsfunktion der Familie
Ziel: "normaler" Mensch
Fortlaufende Entwicklung der Persönlichkeit im Sozialisationsprozess:
Persönlichkeit: einem Menschen spezifisch organisiertes Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen und Handlungskompetenzen
Menschliche Entwicklung:
--> verläuft nicht nach innerem Plan --> Persönlichkeitsentwicklung Ergebnis eines Reifeprozesses
--> nicht durch Umwelteinflüsse determiniert
Einfluss der Geschwister
vergessenes Thema der Sozialisation --> wenig aktuelle Studien
negativ: chronischer Geschwisterkonflikt, Neid
positiv: Erwerb sozialer Kompetenzen, Spielkameraden, kleinere Betreuungsaufgaben (Aufpassen, gegenseitige Unterstützung)
frühere Fortschritte in sozial-kognitiver Entwicklung bei Geschwisterkindern
Sozialisationstheoretischer Ansatz von Schrader/Nickels/Giese (1976):
--> wichtige Sozialisationsverläufe eines Individuums
Enkulturation
: Konfrontation mit fundamentalen kulturellen Elementen, Verinnerlichung der kulturspezifischen, weltorientierten sozialen Kontrolle, Übernahme der kulturellen Rolle
sekundäre, soziale Fixierung
: Übernahme von sozialen Rollen
Sozialisierung
: emotionale Fundierung, Vermittlung grundlegender Kategorien der Weltanordnung und Bewältigung
Basispersönlichkeit
: entfaltet und stabilisiert sich in der Phase der Enkulturation (frühkindliche Sozialisation innerhalb der Herkunftsfamilie) --> Übernahme der "kulturellen Rolle"
Akkulturation
: sozialisatorischer Einfluss von Schule und Gleichaltrigen --> Auswirkung des Kulturwechsels (für "ausländische" Kinder)
Familie als die wichtigste Sozialisationsinstanz
Identifikation der Migrantenkinder mit der Fremdkultur --> große Diskrepanz zu Einstellung d. Eltern
Kinder in Minderheitensubkultur als Mischkultur enkulturiert bzw. primär sozialisiert (Eltern behalten heimatliche Basispersönlichkeit)
wichtig: Familiale Enkulturation (Konfrontation mit fundamentalen kulturellen Elementen, Verinnerlichung der kulturspezifischen, wertorientierten sozialen Kontrolle, Übernahme d. kulturellen Rolle)
Familienklima wichtig für das Verantwortungsbewusstsein
Anregungsgehalt der Familie beeinflusst sozio-emotionale und kognitive Entwicklung
Familienrituale wichtig für das Selbstwertgefühl der Kinder
Familiengeschichten fördern familiales Selbstbewusstsein und Werteprofil
ausländische Kinder
Idealtypen von Sozialisationsprozessen "
ausländischer Kinder
"
Schulkinder
(6+): Abschluss des Enkulturationsprozesses im Heimatland
--> Integration im Gastland schwierig
Vorschulkinder
: Entkulturationsprozess im Heimatland unterbrochen
--> diffuse Basispersönlichkeit, bikulturelle Identität als "Fremder"
--> Reakkulturation im Heimatland wahrscheinlicher als Assimilation in D
Kleinstkinder
(in D. geboren/Einreise als Kleinstkinder)
--> "mischkulturelle Enkulturation", Identität als "Neu-Deutsche".
pädagogische Interventionsvorschläge
Einreisealter von entscheidender Bedeutung --> möglichst gering halten
Mithalten und langer Atem um nicht den Anschluss zu verlieren
Förderung der Sprache innerhalt der Familie
Vermeidung von ethnischer Konzentration
Familiäre Sozialisation, Assimilation und Bildungserfolg
Grundannahmen
:
objektive "Situationslogik" bis (strukturelle) Assimilation an die zentralen institutionellen Bereiche der Aufnahmegesellschaft
Anpassung liegt im objektiven Interesse der Migranten
Hindernisse für Assimilation
:
Suche nach Aufstiegsmöglichkeiten in ethnischen Segmenten (Mobilitätsfalle, Beschränkung auf ethnische "Karriere")
fehlende "nachhaltige Investitionen in den Zugang zur Kernkultur der Aufnahmegesellschaft"
fehelende eindeutige Motivation bei der Entscheidung für Zukunftsalternativen
Kritische Bemerkungen
:
zu hoher intensiver methodischer Aufwand
--> beste Chancen auf gute Deutschkenntnisse wenn lange im Land, gutes Ausbildungsniveau, wenig Ausländer im Wohnhaus, persönliche Kontakte zu Deutschen
ungleiche Anerkennung gleicher Bildungsabschlüsse
Soziale Schichten
(S. 16 onlineKurs)