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Studien zur Medienpädagogik (KIM-Studie 2016 (= Kinder, Internet, Medien),…
Studien zur Medienpädagogik
KIM-Studie 2016
(= Kinder, Internet, Medien)
auch im GS-Bereich Lernen über digitale Medien als Zielsetzung (Schlüsselqualifikation und nicht nur "Zusatzthema")
Methoden
: persönlich-mündliche Befragung und computergestützt-mündlich (Kinder), Selbstausfüllerfragebogen (Erzieher), Daten aus Sicht der Eltern
Voraussetzung
: entsprechende Lese- und Schreibfähigkeit; Einwilligung der Eltern
breites Repertoire an Mediengeräten in der Lebenswelt der Kinder --> im Vergleich zu 2014: erhöhte Haushaltsausstattung mit Smartphones und Tablets
eigener Besitz von Mediengeräten eher gering (höchster Wert ca 50% Smartphone)
Regelmäßigkeit der Nutzung
regelmäßig: Fernsehen, Freunde, Hausaufgaben/Lernen, Spielen
eher unregelmäßiger: Familie, Musikhören, Sport, Handy/Smartphone, Tablet-PC
liebste Freizeitaktivitäten: Freunde, Spielen draußen, Fernseher
Aktivitäten
Bücher: nur 50% regelmäßig, Mädchen regelmäßigere Leser, 44% Büchereinutzung
Musik/Radio: bei Mehrheit min 1x pro Woche
Fernsehen: wichtigste Medientätigkeit (77% jeden Tag) --> KiKA, SuperRTL
Computer/Laptop: Steigerung bei zunehmendem Alter, Online-Tätigkeiten: Suchmaschinen, WhatsApp, YouTube
Internetnutzung: Kommunikation (z.B. WhatsApp), YouTube --> mehrmals die Woche --> Schutz: Jugenschutz-Software/-filter; nur vereinzelter Einsatz
Digitale Spiele: Jungen affiner; Faszination wächst mit zunehmendem Alter
Schule
: Einsatz nur in Fachunterricht; Nutzung um Texte zu schreiben, Recherche im Internet
Zuhause
: für Hausaufgaben im Internet recherchieren, Texte schreiben, Lernprogramme
Nutzung an durchschnittlichem Tag
: 88 min Fernsehen, 39 min Internet, 32 min PC/Konsole/online-Spiel, 28 min Radio, 22 min Bücher, 19 min Handy, 7 min Tablet
Medienumgang
: Unterschiedliche Regeln in Familien (Absprachen auf inhaltlicher Ebene und Nutzungsdauer, keine Mediennutzung in Hausaufgabenzeit oder während Mahlzeiten
Erkenntnisse
: Fernsehen mit größter Bedeutung, Computer/Internet/Smartphone mit Alltagsrelevanz ab 10 J., Jugendschutzlösungen von Mehrheit der Eltern nicht eingesetzt, in der Schule keine praktische Befassung mit dem Thema Computer und Internet
JIM-Studie
(= Jugend, Information, (Multi-)Media
2016
einzelne Bereiche siehe Tabelle
Jugendliche selbst: Mehrzahl mit Mobiltelefon, Computer/Laptop, Fernseher, Radio; weniger Spielkonsole, DVD-Player, Tablet, E-Book Reader, Streaming-Box
vielfältige Ausstattung der Jugendlichen mit Mediengeräten (Familien mit Mobiltelefonen, Computer/Laptop, Fernsehgeräte, Internetzugang)
Befragung von 12-19-jährigen (telefonisch)
2017
Jugendliche selbst: Smartphone, Computer/Laptop, Spielkonsole, eigener Fernseher, Laptop, Radio, MP3-Player, DVD-Player, Tablet --> eher selten: Smart TV, E-Book-Reader, Streaming-Box
einzelne Bereiche siehe Tabelle
Ausstattung: knapp 100%Mediengeräte (Smartphone, Computer, Internetzugang, Fernseher)
ICILS 2013
(= International Computer and Information Literacy Study)
Grundlegene Informationen
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen
= individuelle Fähigkeiten einer Person definiert, die es ihr erlauben, Computer und neue Technologien zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren von Informationen zu nutzen und diese zu bewerten, um am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben
Zielpopulation: SuS und L der 8. Jgst.
Internationale Forschungsfragen
: computer- und informtionsbezogene Kompetenzen, Identifikation/Beschreibung schulischer Rahmenbedingungen, Technologiebezogene SuS-Merkmale zur Erklärung von Kompetenzunterschieden
21 teilnehmende Bildungssysteme (überwiegend europäische Länder)
Computerbasierte Schülertests
: Live-Software-Umgebung, vier Testmodule mit 30 min Bearbeitungszeit --> nicht interaktive Testitems (z.B. Multiple Choice), Performanzaufgaben (Nutzung von Softwareanwendung), Autorenaufgaben (Informationsprodukte wie Präsentationen erstellen oder verändern)
weitere Erhebungsinstrumente
: Schülerfragebogen, Lehrerfragebogen, Schulfragebogen, Nationaler Kontextfragebogen (Rahmendaten über Bildungssystem)
zentrale Ergebnisse
Entwicklungsbedarf: geringer Anteil auf der höchsten Kompetenzstufe, 30% unterste beide Kompetenzstufen (rudimentäre/basale Fertigkeiten/Wissensstände)
--> Kompetenzstufenmodell von rudimentären Fertigkeiten bis zu sehr hohen Kompetenzen (sicherer, reflektierter Umgang mit digitalen Informationen)
mittleres Kompetenzniveau der Jungen statistisch hinter den Mädchen (in allen Teilnehmerländern Leistungsvorsprung der Mädchen)
Widerspruch zur Annahme, dass durch Aufwachsen in multimedialer Gesellschaft automatisch kompetenter Nutzer
Bildungsbenachteiligung der unteren/mittleren sozialen Lagen oder Migrationshintergrund
soziale Herkunft: deutliche Unterschiede zuungunsten von SuS aus niedrigeren sozialen Lagen
Migrationshintergrund: Familiensprache
mittlerer Rangbereich der Länder
Lehr- und Lernbedingungen:
Ausstattung der Schule: Bedarf an technischem und pädagogischem Support von L und Fortbildungsangebote --> D. im Mittelwert des SuS-Computer-Verhältnisses, geringerer Wert an Tableteinsatz, wenige Whiteboards
Einschätzung der L: unzureichender Internetzugang, Computer veraltet, keine ausreichende Ausstattung
Standorte: Computerräume, Computer in Klassenzimmern (80%), transportierbare Computer (43,7%), eigene Computer der SuS (18%)
Bedenken von L: Kopieren von Quellen, organisatorische Probleme, vom Lernen abgelenkt
Potentiale: Aufgeschlossenheit, Zugang zu besseren Informationsquellen (--> positive Sichtweisen in D gering)
Selten Teilnahme an Lehrerfortbildungen zum Einsatz von digitalen Medien
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen:
höhere Werte als D (z.B. Kanada, Australien, Dänmark, Polen, Norwegen), niedrigere Werte (z.B. Kroatien, Slowenien, Chile, Argentinien, Thailand, Türkei)
Leistungsstreuung in D im mittleren Bereich
Schulformunterschiede in Deutschland:
Gymnasiasten signifikant höheres Niveau --> trotzdem im Bereich des internationalen Mittelwerts
Leistungsstreuungen bei Gymnasiasten geringer
SuS beider Schulformen Leistungsniveaus im Bereich der int. Spitzengruppe
Häufigkeit der schulischen Computernutzung:
weit unterdurchschnittlich im internationalen Bereich (nur 1,6% tägliche Computernutzung)
Häufigkeit der schulischen Computernutzung in negativem Zusammenhang mit dem Kompetenzniveau --> positiver Effekt in 9 der anderen Teilnehmerländer
Schulische Computernutzung in den Unterrichtsfächern:
abgesehen von Informatik, Mehrheit der SuS in D. in anderen Fächern nie Lernen mit Computern
regelmäßiger Computereinsatz in Australien, Dänemark, Norwegen und Thailand
Entwicklungsperspektiven für Deutschland
Förderung der professionellen Kompetenzen von L und angehenden L (Aus- und Weiterbildung)
Verbesserung der IT-Ausstattung an Schulen (unterrichtsnah verfügbar, didaktisch sinnvoll)
Ausgleich von Bildungsbenachteiligungen durch gezielte schulformübergreifende Fördermaßnahmen
Erhöhung der Wirksamkeit schulischen Lernens mit digitalen Medien durch Verzahnung schulischer und außerschulischer Medienbildung
Förderung von Heranwachsenden mit besonderen Potentialen --> Erhöhung des Anteils auf höheren Kompetenzstufen
Unterstützung schulrelevanter wissenschaftlicher Forschung (Kompetenzentwicklung vor dem Hintergrund technologischen Wandels, überfachliches Lernen)
Verankerung von computer- und informationsbezogenen Kompetenzenin Curricula und Lehrplänen aller Schulformen der Sek I