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EMPIRISCHE BILDUNGSFORSCHUNG (Charakter der Emp. Bildungsforschung:…
EMPIRISCHE BILDUNGSFORSCHUNG
Kritik: Studien ohne Ende
zahlreiche empirische Studien, die weder die Politik, noch die Öffentlichkeit wahrnehmen --> Was bringen dann diese ganzen Studien?
Problem
die Masse der Befunde
nicht jeder kann die Bedeutung der Studien für die Praxis einschätzen --> "Übersetzer" nötig
Bedürfnis nach Orientierung aus der Bildungsforschung + Schwierigkeit der Disziplin diese zu liefern
befindet sich gerade in der Expansionsphase (viel mehr Forschung und Öffentlichkeit)
Charakter der Emp. Bildungsforschung: Forschungsfeld oder Disziplin?
Bildungsforschung als eine Teildisziplin der Erziehungswissenschaft, ein interdisziplinäres Feld oder eine eigene Disziplin?
die Institute und Fachbereiche der empirischen Bildungsforscher an den Universitäten, Teil der erzie-hungswissenschaftlichen Fachbereiche bzw. Institute --> Teildisziplin der Erziehungswissenschaft
Die in der Bildungsforschung verwendeten Theorien --> keine genuin erziehungswissenschaftlichen, sondern vorrangig in der Psychologie oder in der Soziologie beheimatet
Insgesamt:
kann nicht sinnvoll von einer Empirischen Bildungsforschung als Teildisziplin der Erzie-hungswissenschaft gesprochen werde
in der Bildungsforschung selbst: Selbstverständnis eines interdisziplinären Arbeitsfeldes --> bereits beim Deutschen Bildungsrat (1974) werden die Erziehungswissenschaft, die Psychologie, die Soziologie und die Ökonomie als zentrale Referenzdisziplinen genannt
Weil die Bildungsforschung interdisziplinäre Kooperation voraussetzt, könnte es sinnvoll sein, die Rahmenbedingungen für eine problembezogene Zusammenarbeit zwischen den einschlägigen Diszipli-nen zu verbessern (z. B. durch Zentren für Empirische Bildungsforschung)
aktuelle Fragestellungen und Gegenstandsbereiche
Internationale und nationale Leistungsvergleiche
PISA, IGLU, TIMMS etc.
geben Hinweise darauf, welche Personengruppen im Bildungssystem bevorzugt bzw. benachteiligt werden
Vergleich der Bundesländer in D
Seit 2010: Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen hat den Auftrag, die Leistungen der Schüler der Bundesländer zu vergleichen und dafür die nun gültigen Bildungsstandards als Grundlage heranzuziehen (Köller et al., 2010)
hohe soziale Selektivität in D
soziale Herkunft und Bildungserfolg
SuS aus Familien mit besserem sozioökonomischem Hintergrund haben – auch bei gleicher Leistung – eine vielfach höhere Chance, eine höhere Schulform zu besuchen und einen höheren Bildungsabschluss zu erzielen
Bildungspanel - Längsschnittstudien
internationale Vergleichsstudien erfassen die Kompetenzen einer bestimmten Ziel-gruppe (Schüler der 4. Klasse oder 15-jährige) zu einem Zeitpunkt
das „Nationale Bildungspanel“ um Wissen über die längsschnittliche Entwicklung des Kompetenzerwerbs zu erhalten
Längsschnitt erlaubt vor allem Analysen zur Frage, welche schulischen (Unterrichtsund Schulqualität) und außerschulischen Einflüsse den Kompetenzerwerb beein-flussen
Bildungspanel untersucht die Kompetenzentwicklung nicht nur im Kinder-garten und im allgemeinbildenden Schulsystem, sondern auch in der berufli-chen Ausbildung im Studium und nach Verlassen des Bildungssystems
Unterrichtsqualität - Förderung von Kompetenzen
Ergebnis der Bildungsforschung: die Bedeutung von Merkmalen des Unterrichts für die Kompetenzentwicklung der Schüler und Verbesserung der Unterrichtsqualität (Lehr-Lern-Forschung)
Forschung zu Kompetenzen des pädagogischen Personals
guter Lehrer
Lehrerstudium
drei zentrale Merkmale
Problemorientierung
wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen, die zu einer Analyse und der Verbesserung des Bildungswesens beitragen
rationale Begründungen für bildungspraktische und -politische Entscheidungen anbieten
Interdisziplinarität
Empfehlung des Deutschen Bildungsrates (1974, S. 16) „Viele Aufgaben, die der Bildungsforschung gestellt sind, können nicht von einer Disziplin, sondern nur interdisziplinär gelöst werden“
theoretische und methodische Anregungen aus anderen Disziplinen, bezieht sie auf ih-ren Forschungsstand und entwickelt sie weiter
Verwendung empirischer Forschungsmethoden
Erkenntnisse werden mittels empirischer Forschungsmethoden gewonnen
Großteil der Empirischen Bildungsforschung geht dabei quantitativ vor und orientiert sich an den Standards der empirischen Sozialwissenschaften (z. B. der Psychologie oder Soziologie --> Zugang zur Realität über die Durchführung von Messoperationen die anschließend mathematisch-statistisch ausgewertet werden
auch qualitative Forschungsmethoden, also die Erhebung und interpretative Auswertung nicht-standardisierter Daten (z. B. bei Interviews, in Beobachtungen)
Methoden
quantitative Methoden
Theorie- und Hypothese wird aufgebaut und geprüft → Überzeugung: objektive Realität
Prinzip der Deduktion (das Allgemeine wird betrachtet)
Ablauf
Hypothese /Theorie wird auf vorläufige Gültigkeit geprüft
Auswahl einer angemessenen Methode: Fragebogen (Erfassung von Einstellungen) ; standardisierte Beobachtung: bei Verhaltensaspekten
Merkmale der Theorie werden operationalisiert --> abgestimmt auf die Messbarkeit
Items für den Fragebogen müssen entwickelt werden --> bzgl. einer bestimmten Fragestellung
Theoretisch interessante Merkmale werden messbar gemacht
Erhebung oder Befragung wird durchgeführt
Auswertung der Daten
Kennzeichen
Zeitrahmen zw. Theorieformulierung und Entscheid über Gültigkeit = land (i.d.R. Jahre oder mehr)
Theorien gelten nur solange bis sie widerlegt werden --> immer nur vorläufig; Realität kann nicht zu jeder Zeit an jedem Ort erforscht werden
Theorien erhalten zunehmende Glaubwürdigkeit (auch Gültigkeit) je häufiger sie an unterschiedlichen Stichproben geprüft werden
qualitative Methoden
Prinzip der Induktion (Betrachtung der Einzelfälle)
Theorie oder Hypothese wird aus dem Einzelfall abgeleitet→ Überzeugung: subjektiv konstrueirte Realität
Ablauf
eine der mehrere Fragestellungen auf die Antworten gesucht werden
Ziel ist die Wahrnehmung aus der Perspektive des Befragten
Methode (meistens) : unstrukturierte Beobachtung; qualitatives Interview --> soll möglichst wenig Vorgaben fü r die Erhebung machen, viel Raum für die Ausführungen der Befragten geben
Kennzeichen
Prüfen nicht theorieorientiert
hohes Maß an Offenheit --> ggb. dem Forschungsgegenstand + Sichtweisen des Befragten/Beobachteten
dynamischer Prozess: neue Fragestellungen und Erwägungen anderer Menschen entstehen während der Forschung --> kurzfristig
Zeitnahe Verschriftlichung der Ergebnisse
Felder der Bildungsforschung
vorschulische Bildung
schulische Bildung (Unterrichtsqualität, Schulqualität, Ganztagsschule)
Hochschulbildung
außerschulische Bildung und Weiterbildung
Definition
Empirische Bildungsforschung untersucht die Bildungsrealtität in einer Gesellschaft
→ Schwerpunkt auf institutionalisierter Bildung
Bildungsforschung im engeren Sinn hat es als Unterrichtsforschung schon immer gegeben
Bezieht sich auf das gesamte Bildungswesen und seine Reform
im Kontext von Staat und Gesellschaft
einschließlich der außerschulischen Bildungsprozesse